Was ist Growth Hacking?

Growth Hacking ("Wachstumsbeschleunigung") ist als Marketing-Technik ein positiv konnotierter Begriff. Es hat nichts mit dem Hacking als kriminellem Angriff auf Webseiten zu tun. Vielmehr wurde diese Technik von Start-ups aus dem Technologie-Bereich entwickelt, um auf kreative Weise alle zumeist kostenlosen Techniken des Online-Marketings für die Umsatz- und Gewinnsteigerung einzusetzen. Dahinter steht die Erkenntnis (die sich in Deutschland noch lange nicht durchgesetzt hat), dass die Online-Vermarktung prinzipiell absolut kostenlos erfolgen kann. Ein Freelancer kann allein durch seine eigene Arbeitskraft im Internet einen Auftritt erzielen, der seine Webseite(n) inklusive der Blogs, die als Linklieferanten dienen, auf die ersten Plätze der Suchergebnisse bei Google befördern.

Bedeutung von Growth Hacking

Wir wollen kurz die Bedeutung dieser Technik erläutern, bevor wir zur Begriffsentstehung und allgemeinen Anwendung übergehen. Growth Hacking funktioniert am besten per SEO (Suchmaschinenoptimierung) und SMM (Social Media Marketing). Wer heute einen Online-Shop oder ein Vergleichsportal nach vorn bringen möchte, kann prinzipiell drei kostenlose Mittel einsetzen:

  • Suchmaschinenoptimierung durch eigene Blogs, die Google kostenlos zur Verfügung stellt (Google Blogger) mit Verlinkung auf die eigene Hauptseite
  • Suchmaschinenoptimierung durch den kostenlosen Eintrag bei Branchenverzeichnisseiten, in Bookmarkverzeichnissen, Presseportalen und in Suchmaschinen außerhalb von Google
  • Social Media Marketing per Facebook, Google+, Twitter, Linkedin, Xing, Yasni & Co.

Diese kostenlosen Möglichkeiten werden leider zu selten genutzt, weil sie Kreativität und analytisches Denken erfordern. Teilweise herrschen auch SEO-Mythen. Wann verteilt Google Penaltys (Abstrafungen wegen Link- oder Keyword-Spamming)? Welche Bedeutung haben Links und Keywords? Welche Bedeutung haben Texte im Internet? Hier ein Wort in eigener Sache (als Autor): Die Verweildauer auf Texten wird zwar spätestens seit dem Panda-Update von Google im Jahr 2011 gemessen, dennoch kennt niemand deren Einfluss auf das Ranking. Google verwendet rund 200 vollkommen geheime Algorithmen für das Ranking in den SERPs (organische Suchergebnisse, Search Engine Result-Pages). Wer also glaubt, mit einigen “genial” geschriebenen Texten und dem ganz genau per WDF*IDF gesteuerten Einsatz von Keywords sein Ranking verbessern zu können, wer deshalb am laufenden Bank Autoren heuert und feuert beziehungsweise mit Textänderungen nervt, der ist absolut auf dem Holzweg und wird scheitern wie 95 % aller Online-Vermarkter. Die Texte werden von einem Google-Bot vorwärts und rückwärts gelesen.
Wie und auf welche Weise Google die Qualität einer Website oder auch nur eines einzelnen Artikels misst, lässt sich also nicht eindeutig sagen, aber es ist sicher, dass man sich heutzutage nur noch mit wirklich hochwertigen und einmaligen Artikeln, Texten, beziehungsweise ganzen Websites, von seinen Konkurrenten abheben kann. Einzigartige Inhalte sind der einzige Weg, der dazu führt, dass diese Inhalte sich im Internet auch verbreiten und geteilt werden. So erhält man automatisch von selbst und kostenlos Links aus dem Web und "Likes" über Social-Media-Plattformen.


Growth Hacking: Begriffsentstehung und Verbreitung

Der SEO-Spezialist Sean Ellis verwandte den Begriff “Growth Hacking” erstmals 2010 und fokussierte dabei gar nicht so sehr auf die Methoden der Suchmaschinenoptimierung, die in der Szene längst bekannt waren, sondern auf den Wachstumswunsch von Start-ups. Es ist beileibe nicht selbstverständlich, dass diese Firmen wachsen wollen, jedoch müssen sie das anstreben, um zu überleben. In der Folge griffen Online-Vermarkter die Begrifflichkeit auf und verbreiteten sie in Blogposts. Vielfach hatte das mit der Faszination für virale Kampagnen zu tun: Es ist im Internet wirklich möglich, mit der richtigen Message, der richtigen Suchmaschinenoptimierung und dem richtigen Social Media Marketing einen absoluten Volltreffer zu landen. Gerade die sozialen Netzwerke verbreiten interessante Nachrichten im Selbstlauf weiter, jedoch müssen diese wirklich interessant sein. Es kann sich dabei durchaus um ein Produkt aus dem Consumer-Bereich handeln, warum nicht? Jeder von uns hätte gern die perfekte Küchenmaschine zum bestmöglichen Preis oder diverse andere Produkte für den Alltag. Jeder wäre dankbar, wenn er davon aus sozialen Netzwerken erfahren würde, weil das glaubwürdiger als jede Werbekampagne ist. Solche Techniken nutzt Growth Hacking, für das es inzwischen Konferenzen (u.a. 2013 in San Francisco) und spezielle Webseiten gibt. Im deutschen Netz haben sich die entsprechenden Erkenntnisse aber noch nicht durchgesetzt. Daher gibt es hierzulande wahrscheinlich höchstens fünf Prozent erfolgreiche Affiliates.
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