Millionen Deutsche nutzen ihn: den Dispokredit auf ihrem Girokonto. Mit einem Dispo dürfen sie ihr Konto bis zu einem bestimmten Betrag überziehen, die Bank berechnet die Zinsen tagesaktuell. Die Rückzahlung erfolgt flexibel, Kunden können jederzeit Teilbeträge oder die gesamte Summe zurückzahlen. Weitaus weniger bekannt ist der Rahmenkredit, eine Art Dispo auf einem extra Konto. Banken gewähren einen separaten Verfügungsrahmen, bei dem sie ebenfalls nur für die tatsächliche Nutzung Zinsen verlangen. Ein Vergleich zwischen diesen beiden Kreditarten lohnt.
Bei einem Zinsvergleich der beiden Kredittypen gibt es ein klares Ergebnis: Ein Rahmenkredit kostet durchschnittlich deutlich weniger als ein Dispokredit. Während viele Banken für den Dispo zweistellige Zinssätze verlangen, zahlen Kunden bei einem Rahmenkredit oftmals nur mittlere einstellige Beträge. Zinsunterschiede von weit über 5 % stellen keine Seltenheit dar. Das Einsparpotenzial liegt entsprechend hoch. Wer seinen Verfügungsrahmen oft und intensiv nutzt, sollte immer einen Rahmenkredit vorziehen.
Einen Blick verdient auch die Flexibilität. Grundsätzlich profitieren Verbraucher bei beiden Kreditarten von einer flexiblen Tilgung. Sie können ihre Schulden jederzeit flexibel tilgen, ob teilweise oder komplett. Sie können auch stets den Verfügungsrahmen erneut in Anspruch nehmen. Das unterscheidet diese Darlehen von Ratenkrediten. Allerdings unterscheiden sich Dispo- und Rahmenkredit in einem Aspekt: Bei Rahmenkrediten müssen Kunden in der Regel eine gewisse Mindeststundung leisten, allerdings in überschaubaren Beträgen. Beispiel: Sie müssen monatlich 2 % der Schulden tilgen beziehungsweise mindestens 50 Euro. Zugleich dürfen sie aber jederzeit erneut den Verfügungsrahmen ausschöpfen.
Bei einem Dispo auf dem Girokonto fällt es häufig nicht leicht, die Übersicht über die aktuelle finanzielle Situation zu behalten. Das liegt an den ständigen Kontobewegungen. Nach einer Gehaltszahlung dreht das Konto vielleicht ins Plus. Manche Verbraucher glauben dann, dass sie sich in einer komfortablen Lage befinden. Nach und nach reduzieren die Ausgaben den Kontostand, die erneute Nutzung des Dispos ist unausweichlich. Ein separater Rahmenkredit erweist sich in diesem Punkt als vorteilhaft: Kunden erkennen genau, welche Verbindlichkeiten sie zu tilgen haben.
Fast jede Bank bietet ihren Kunden ein Girokonto mit Dispokredit. Rahmenkredite gelten dagegen als Nischenprodukt, nur wenige Institute offerieren ihren Kunden diese Kreditart. Die Auswahl ist begrenzt: Angesichts der deutlich niedrigeren Zinssätze sollten Verbraucher aber ernsthaft überlegen, zu einer solchen Bank zu wechseln. Es ist auch möglich, dort ausschließlich einen Rahmenkredit zu führen.
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